Vorwerk Podemus
Alles Gute vom Hof
Vorwerk Podemus steht seit 1991 für organischen Landbau, aktiven Naturschutz und ökologischen Enthusiasmus. Alles begann mit einem kleinen Kartoffelverkauf auf unserem Hof. Inzwischen kannst du auch in der Stadt deinen Bioeinkauf mit Hofatmosphäre genießen. Jeder Einkauf wird so zur Landpartie.
Am ursprünglichsten bleibt natürlich der Einkauf in unserem Hofladen, welcher sich heute im historischen Kuhstall befindet.
Genieße das Landleben auf unserem historischen Vierseithof, schaue dir Schweine und Rinder an mit Blick auf die herrliche Natur des Zschoner Grunds.
Unsere Biofleisch- und Wurstwaren, Molkereiprodukte, sowie Erzeugnisse aus der Landwirtschaft erhältst du bei deinem Einkauf in einem unserer 11 Biomärkte. Immer getreu unserem Motto: Mehr Bio, mehr glücklich!
Am
Liebsten
Ernten
Wir dein
Vertrauen.
Unsere Verantwortung?
Nachhaltigkeit!
Laut aktuellen Abrechnungen ist der Energieverbrauch für Strom in den Vorwerk Podemus Biomärkten im Durchschnitt um fast die Hälfte niedriger als in manch anderen Biomärkten. Wie das geht, erklärt Bernhard Probst – Inhaber und Bio-Landwirt:
Die Gegebenheiten sind in jedem unserer 11 Biomärkte anders und oft auch wenig veränderbar. Deshalb muss man kreativ, probierfreudig und mit logischem Verstand rangehen. Natürlich sammeln wir Erfahrungen bei jedem Ladenbau und setzen diese wenn möglich überall um. So können wir inzwischen in fast allen Märkten die Abwärme der Kühlanlage in die Beheizung der Verkaufsfläche fließen lassen. Heizen müssen wir eigentlich kaum – oft können wir Abwärme zur Warmwasseraufbereitung sogar den anderen Mietparteien im Haus zur Verfügung stellen. Auch in unseren Obst- & Gemüseabteilungen sind wir kreativ und innovativ unterwegs. Bereits in einigen unserer Märkte sind diese Bereiche so umgebaut, dass sie durch ein Rolltor, was über Nacht geschlossen wird, klimatisch von den restlichen Verkaufsflächen getrennt sind. So bleibt die Kälte wo sie hingehört. Strom zur Energieversorgung unserer Biomärkte beziehen wir komplett vom regionalen Anbieter. In unseren eigenen Objekten können wir anders agieren. Photovoltaik ist dort eine sehr dankbare und ergiebige Anlageform. In unserem Hofladen in Dresden-Podemus, in Dresden Klotzsche oder auch in Bautzen sind wir zu 90% bilanziell autark und unabhängig von externen Stromanbietern.
unsere
Geschichte
Lang, Lang ist's her!
Ungefähr um 1100 n. Chr. beginnt die Geschichte unseres Vorwerk Podemus. Nach einigen Streitereien und Kriegen innerhalb der Kirche hält Bischof Benno von Meißen den Großteil der Ländereien der Umgebungen inne. Diese Zeit gilt als die Geburtsstunde des heutigen Vorwerk Podemus.
Im Jahr 1387 gibt es die erste schriftliche Erwähnung des Vorwerk Podemus. Mit urkundlicher Bestätigung vom 1. April 1406 übergibt Weihbischof Nikolaus von Cathosia sein Vorwerk in Podemus an die Gebrüder Christian und Nickel Pietzsch über. Dieses bleibt bis 1570 im Familienbesitz. Sie und ihre Nachfolger verpflichten sich, als Nutzer des Gutes einen jährlichen Erbzins von 360 Groschen zu zahlen. Mit dieser Besitzübertragung wird aus dem herrschaftlichen Gut in Podemus ein Bauerngut – vielleicht auch eine Erklärung dafür, warum spätere Urkunden den Begriff „Vorwerk“ nicht mehr erwähnen. Die Herkunft der Familie Pietzsch in Podemus ist nicht bekannt. Der Familienname war vor allem im linkselbischen Raum zwischen Meißen und Dresden verbreitet, wo sich noch heute die größte Namensdichte dieses Familiennamens nachweisen lässt. Mit Erbkauf vom 2. Juli 1611 erwarb Peter Pietzsch das väterliche Gut von seinen Geschwistern für 3.850 Gulden. Peter Pietzsch war Gerichtsschöppe in Podemus. Er starb am 10. Januar 1633 in Podemus – möglicherweise beim Einfall schwedischer Truppen, die das Dorf Podemus überfielen und ausplünderten.
Danach verliert sich die Spur bis zum nächsten erwähnenswerten Vorfall. Ende des 18. Jahrhunderts wütet vor den Toren Dresdens die legendäre Schlacht bei Kesselsdorf. Preußische und sächsische Truppen kämpfen auf den umliegenden Hügeln, auch vor Podemus, wo sich unser Vorwerk befindet. Den Kämpfen zum Opfer gefallen brennt das Vorwerk bis auf die Grundmauern nieder. 1793 entscheidet sich der neue Eigentümer, J. C. Rudolph aus Oberwartha das Vorwerk als Betriebsgebäude, auf altem Grundriss, im typischen Baustil der damaligen Zeit wieder aufzubauen.
Besitzerwechsel
Wohl Ende des 17. Jahrhunderts geht der Hof in den Besitz der Familie Rudolph über, die rund 200 Jahre in Podemus bleibt. Berühmtheit erlangt die Familie durch ihre Tochter Agathe, welche Hermann Alexander Zeis heiratet. Dieser führt das Gut Heinrichsthal bei Radeberg in Sachsen, aus dem die heutigen heinrichtaler Milchwerke entstanden sind. Agathe stirbt in Zürich als Gründerin und Leiterin einer Mädchenmolkereischule.
1860 wechselt der Betrieb erneut seinen Besitzer mit dem Erwerb durch den Dresdner Bankier Werner. 1900 ist ein entscheidendes Jahr. Der ehemalige Verwalter August Probst, der Großvater Manfred Probsts, tritt durch die Einheirat in die Führung des Hofes ein.
Der Begriff „Vorwerk“, welcher über Jahrhunderte nicht verwendet wird, findet an dieser Stelle wieder Erwähnung. Wahrscheinlich war es August Probst, der den Begriff um 1920 wieder einführte. Das Wissen um diesen Begriff konnte er Alwin Bergmanns 1902 herausgegebener „Geschichte des Zschoner Grundes“ entnehmen, der die Quellenbelege des 15. Jahrhunderts vor Ort bekannt gemacht hatte. Der bislang früheste Beleg ist die Eintragung des Hofes als „V“ (= Vorwerk) in Niekammers Güteradressbuch von 1925. In den vorhergehenden Ausgaben des Güteradressbuches von 1910 und 1920 ist der Hof nur als „Gut“ gekennzeichnet. Das bedeutet, dass August Probst zwischen 1920 und 1925 den zuletzt 1406 bezeugten Namen „Vorwerk“ wieder aufnahm.
Schwere Zeiten
Zwischen 1929 und 1932 war das Vorwerk erneut, durch den traurigen Tod August Probst, in fremden Händen.
1932 übernimmt Hellmut Probst, der Sohn Augusts, das Steuer des Familienguts wieder und treibt die Modernisierung des Betriebes voran. Um dem Wettbewerb standzuhalten und Arbeitsvorgänge zu erleichtern, werden zum ersten Mal Traktoren im Feldbau eingesetzt. Während des Krieges bewirtschaften die daheimgebliebenen Frauen das Vorwerk Podemus alleine. Unterstützung erhält die Familie Probst durch einige treue und fleißige Mitarbeiter und einigen heimatvertriebenen Landsleuten aus Schlesien und dem Sudetenland.
Zwischen 1945 und 1960 hat der Schrecken des Krieges endlich ein Ende und die Menschen können aufatmen.
Einhergehend mit dem Beginn der Stasiüberwachung ab 1953 fallen extreme Abgaben für die sogenannten Großbauern an. Nichtsdestotrotz schafft es die Familie eine erfolgreiche Eigenbewirtschaftung des Betriebes aufrecht zu erhalten.
Auf dem Vorwerk Podemus wuchs der 1945 geborene Helmut Manfred Probst, Vater des heutigen Inhabers Bernhard Probst, auf. Er erinnert sich an die schwere Arbeit und den herrschenden Hunger unter den Mitarbeitern. Die Versuchung zu schlachten – was verboten war – lag auf der Hand. Luise Probst, seine Mutter, hatte den Einflüsterungen widerstanden und so die Enteignung Ende der vierziger Jahre verhindert. „Ohne diese starke und umsichtige Frau würden wir heute nicht hier wirtschaften dürfen.“ schätzt Manfred Probst den Einsatz seiner Mutter.
1960 wird die Familie Probst Opfer der Zwangskollektivierung und flieht nach Westdeutschland. Der verlassene Hof wurde samt Inventar der LPG angegliedert, sämtliches zurückgebliebenes Eigentum der Familie Probst wird geplündert. 1969 erfolgt die Enteignung. Bis 1990 wirtschaftet die LPG unter dem Namen „Karl Marx“ auf dem Hof. Nach Ende dieser Zeit haben Mangel und Misswirtschaft deutliche Spuren hinterlassen.
Zeit des Wiederaufbaus
Mit der Öffnung der innerdeutschen Grenzen stellt Familie Probst einen Antrag auf Rückübereignung des Hofes. Ab 1991 kehrt Manfred Probst immer wieder für einige Zeit zurück nach Podemus.
Nach dem Ende der DDR werden die Enteignungen, die zwischen 1949 und 1989 erfolgt waren, auf Antrag rückgängig gemacht. Daher erhielt Hellmut Probst, der 2004 hochbetagt starb, 1991 den Hof und die landwirtschaftlichen Flächen in Podemus zurück. Das war jedoch mit erheblichen Kosten verbunden. Der Lastenausgleich muss mit Zinseszins zurückgezahlt werden, außerdem war das vorhandene Inventar (ein paar Kühe, ein alter ZT-Traktor und abgeschriebene Anhänger) zum vollen Wert zu vergüten. Hinzu kamen die Bauschäden an den Gebäuden, deren Beseitigung auf 3 Millionen DM geschätzt wurde. Manfred Probst urteilte dazu: „So haben wir im gewissen Sinne den Betrieb zurück gekauft.“
1992 zieht dann die ganze Familie um Dr. Manfred Probst zurück auf den Hof und beginnt mit dem Wiederaufbau. Gemeinsam mit seiner Frau Dr. Gabriele Probst startet er mit der Wiedereinrichtung des Landwirtschaftsbetriebes als vielseitiger Ökobetrieb mit Tierhaltung. Ein Teil seiner Fluren ging durch den Ausbau der Autobahn verloren, andererseits konnte er weitere Flächen erwerben und pachten.
Von Rindern über Schweine, Schafe, Hühner und Bienen kommt alles zurück auf den Hof. Gleichzeitig findet der Aufbau einer Direktvermarktung und 1998/99 der Aufbau des eigenen Schlachtbetriebes mit Fleischverarbeitung statt. Wie bei einem Flickenteppich werden die Utensilien für die Fleischerei zusammengesucht: Die erste Kühlzelle stammt aus einem Hotel im Harz, der Fleischwolf, eine Säge und eine Theke werden von der Alten Mensa in Freiberg abgegeben.
Im Sommer 1996 hat auch Sohn Bernhard Probst seine Lehre zum Landwirt mit Bestleistung bestanden. In den folgenden Jahren folgt ein Ausbau dem anderen und für jeden auf dem Hof heißt es mit anpacken.
Wir wachsen
2001 ist es dann endlich so weit: Nach monatelanger Arbeit eröffnet der erste Hofladen! Zunächst allerdings nur mit einem kleinen Sortiment von Eiern, Milch, Brot, Fleisch und Gemüse. Durch die engen Beziehungen zu anderen Bio-Höfen weitet sich der Verkauf von Produkten aus der Region immer mehr aus.
2004 ziehen unsere Rinder in einen neuen, gut belüfteten und hellen Stall mit perfektem Blick über Dresden und die Sächsische Schweiz. Im Frühjahr des gleichen Jahres wird direkt nebenan das Melkhaus fertig gebaut.
2005 beginnt der Ausbau des alten Kuhstalls, denn der ursprüngliche Hofladen droht aus allen Nähten zu platzen. 2006 ist es soweit und der alte Stall erstrahlt in neuem Glanz als Hofladen und ist bereit unsere Kunden zu empfangen.
Aufgrund der immer steigenden Nachfrage nach Biofleisch und Biowurst beginnt 2008 der kosten- und zeitintensive Bau der eigenen Hoffleischerei in Podemus: Für mehr Qualität, Kapazität und Vielfalt. Im Juni 2009 eröffnete auf ca. 1.200 m² Produktionsfläche eine moderne Fleischerei mit nach wie vor handwerklicher Herstellung. Hier werden bis zu 10 Tonnen Fleisch und Wurst pro Woche verarbeitet.
Einzigartiges konzept
Vorwerk Podemus ist heute ein Markenzeichen für vollwertige Lebensmittel aus ökologischem Anbau. Diese entstehen in der eigenen Hoffleischerei, der Hofmolkerei und wachsen auf unseren Feldern und Wiesen rund um Podemus.
2009 wird unsere neue Hoffleischerei fertig gestellt. In dieser produzieren wir nach wie vor Biofleisch- und -wurstwaren. Von der Eröffnung unseres ersten Biomarktes, dem Hofladen in Podemus, bis zu den aktuell 11 Biomärkten in Dresden, Coswig, Radebeul, Freiberg, Bautzen und Pirna sind viele Jahre vergangen. In den Biomärkten auf der Winterbergstraße, in Coswig und Pirna gibt es zusätzlich zu unserem umfangreichen Angebot an regionalen und biologischen Lebensmitteln einen täglich wechselnden Mittagstisch im Bio-Bistro.
Seit 2012 betreiben wir die Obstanlage in Dresden-Briesnitz und bauen ein zukunftsfähiges Bio-Obstsortiment auf. 2014 wird auf dieser Fläche ein Folientunnel für Tomaten errichtet. 2016 wird von uns in unmittelbarer Nachbarschaft eine stillgelegte Quittenanlage in harter Arbeit wieder aus dem Dornröschenschlaf erweckt.
2020 beginnt der Bau der Heu- und Getreidehalle mit Heukran, sowie einer Photovoltaikanlage auf dem Dach. Im gleichen Atemzug wird im Februar 2020 die Hofmolkerei fertig gestellt. 2021 entsteht der neue Kälberstall mit zwei großen Buchten für unsere Kälber und einer Abkalbebucht für die Milchkühe. 2022 wird direkt nebenan der Jungviehstall fertiggestellt und bietet nun bis zu 106 Jungrindern ein Winterquartier.
Vorwerk Podemus ist der einzige Bio-Hof in Deutschland mit eigener Bioladen-Kette. Der Dreiklang aus Urproduktion, Verarbeitung und Vermarktung erweist sich für uns als optimale Wirtschaftsweise und macht uns einzigartig. Darauf sind wir stolz!
Wir bleiben diesem Konzept treu und konzentrieren uns
weiterhin auf die Produktion unserer hofeigenen Produkte, um die
Wertschöpfung sowohl auf dem Hof als auch in der Region zu erhalten. Die Lieferkette
ist kurz und effizient: Unsere erdgasbetriebenen LKWs beliefern dreimal
wöchentlich unsere Biomärkte. Von der frisch gemolkenen Milch bis zum Befüllen
der Milchzapfanlagen, den Stadt-Eutern, vergehen nur wenige Stunden.
Bio von hier meint
Bio von uns
Öko-Landbau
Aus tiefster Überzeugung widmen wir uns auf Vorwerk Podemus seit 1991 dem organischen Landbau und der Herstellung hochwertiger ökologischer Lebensmittel.
Hoffleischerei
In unserer modernen Fleischerei stellen wir biologische Fleisch- und Wurstspezialitäten mit größter handwerklicher Sorgfalt und ausschließlich Zutaten aus ökologischem Landbau her.
Hofmolkerei
Bei kannst du die Wiese schmecken – neben frischem Gras in den Sommermonaten fressen unsere Milchkühe bestes Bio-Heu aus eigenem Anbau!
Hofmarkt
Genieße das Landleben: Mit großem Hofladen und einem Spielplatz für Kinder im Hof, Heumilch zum selber zapfen, Tiere zum bestaunen und frischer Landluft.