Der Bio-Bauer Bernhard Probst vom Vorwerk Podemus sitz auf der Weide mit seiner glücklichen Kuh bei Dresden.

Hier erfahren Sie mehr über Landwirtschaft auf Vorwerk Podemus

Auf die Ernte 2024

Liebe Kunden,

heute möchte ich Ihnen einen kleinen Rückblick auf die aktuelle Erntesaison geben. Was war besonders, was herausfordernd?

Das Erntejahr auf unseren Feldern

Es beginnt ja immer schon mit der Aussaat im vorangegangenen Herbst. Die Zeit dafür war gegenüber dem Vorjahr sehr kurz und feucht, was uns alle Zeitreserven abverlangt hat.

Schlussendlich haben wir alles bis auf 10 ha Winterackerbohne pünktlich in den Boden bekommen. Die Bohne mussten wir nach 4 Wochen unterackern, weil sie einfach nicht mehr ausgetrieben ist.

Das Glück im Unglück entschädigt uns dann mit einem guten Ertrag der im März ausgebrachten Sommerackerbohne. Die Futtermenge für unsere Tiere ist also doch gesichert.

Das eine Jahr so, das andere Jahr so

Im letzten Jahr war es genau anders herum: Winterackerbohne super, Sommerackerbohne Totalausfall. Woran das liegt? Feuchte Bedingungen, fehlender Schnee und Frost.

Die Frühjahrsfrüchte Hafer und Mais haben wir gut in den Boden bekommen. Beim Hafer können wir schon sagen, dass wir die besten Erträge der letzten Jahre in Qualität und Menge erzielt haben. Körnermais wird erst Mitte Oktober geerntet, es sieht aber gut aus. Beides verkaufen wir an eine große Getreide- mühle, die daraus dann u. a. Beikost und glutenfreie Produkte herstellt.

Kamilleheu – warum nicht!

Grünlanderträge & Feldgras zur Fütterung unserer Tiere waren durch einen „mit immer mal Regen“ durchzogenen Sommer bis Juli sehr gut – danach kam die Trockenheit. Bisher konnten wir 3 mal Heu machen, einmal steht noch aus. Das Besondere am diesjährigen Heu ist seine Qualität: unsere ausgebrachte Kleeansaat hat sich mit Kamille verunkrauten lassen. Kühe mit Durchfall werden bei uns dieses Jahr mit Kamilleheu statt Tee behandelt.

Der 7. April hat alles zerstört

Durch die sehr zeitige Warmwitterung im Frühjahr war auf der Obstanlage alles etwa 3 Wochen eher dran als sonst. Es gab ein Blütenmeer und alles sah nach Höchsterträgen aus. Doch dann kam der Frost, der alles auf 0 gesetzt hat.

Der Schock saß tief. Kosten und Aufwand für Schnittarbeiten und Pflege der Anlage laufen unermüdlich weiter ohne Gegenwert. Klar, wir haben uns auch was überlegt, doch das zusätzlich angebaute Gemüse war nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber auch wichtig, um die Moral zu heben.

Was man gegen Frostschäden tun kann? Technisch ist eine Frostschutzberegnung sinnvoll. Da wir auf der Anlage keine Wasser- versorgung haben, ist das nicht möglich.

Der Bauer und seine Kartoffeln

Hier zeichnet sich ein differenziertes Bild ab: Entgegen dem letzten Jahr sind die frühen Sorten eher schwach im Ertrag, die späten Sorten dafür stärker.

Generell sind die Kartoffeln dieses Jahr eher kleiner: Auf Grund der guten Wasserversor- gung im Frühjahr haben sich viele Knollen ausgebildet (statt durschnittlich 6 Knollen bis zu 16 Knollen). Dadurch sind sie eher kleiner aber dafür geschmacklich super.

Nach der Ernte ist vor der Ernte

In Summe war es ein spannendes Erntejahr mit viel Freud und Leid gleichzeitig.

Die Vorbereitungen für das nächste Jahr sind im vollen Gange. Dabei läuft grundlegend alles wie gehabt. Wir wollen etwas mehr Luzerne zur Futterversorgung anbauen. Im Obstbau müssen wir uns zwar langsam aber sicher von der Aprikose verabschieden, doch dafür wird auch Platz für Neues.

Sie dürfen gespannt sein. Wir sind es auch. In diesem Sinne,

Ihr Bernd Probst

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